
Rom: Plakolm sprach mit Kardinal Koch über Glaube und Öffentlichkeit
Europa- und Kultusministerin Claudia Plakolm ist am Montag im Vatikan mit Kurienkardinal Kurt Koch zusammengetroffen. Bei dem gemeinsamen Gespräch mit dem "Ökumeneminister" des Vatikans ging es unter anderem darum, ob Glaube Privatsache ist: "Es muss möglich sein, seinen Glauben offen zu leben und damit auch in der Öffentlichkeit ein klares Zeichen als Christinnen und Christen zu setzen. Ich halte es für ein falsches Signal, sich hier aus falsch verstandener Toleranz zurückzunehmen", erklärte die Kultusministerin anschließend gegenüber Kathpress.
Weiters wies die Ministerin darauf hin, es sei gerade in den heutigen krisenreichen Zeiten wichtig, "das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen und uns gegenseitig im christlichen Glauben zu bestärken". Die Christen verbinde schließlich mehr, als sie voneinander trenne, erinnerte Plakolm. Alle hätten ein gemeinsames "Wertefundament", über das es auch zu sprechen gelte, "denn das Christentum hat unser Land und Europa geprägt". Nicht vergessen dürfe man, dass zu dieser Prägung aber auch Jüdinnen und Juden beigetragen hätten.
Neben der Begegnung mit dem Präfekten des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen im Vatikan standen für Plakolm auch Begegnungen mit dem italienischen Europa-Minister Tommaso Foti und Innenminister Matteo Piantedosi auf dem Programm. Mit Foti sei es um die Auslegung der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) und allgemein um die EU-Linie in Sachen Migration gegangen, wobei sich Plakolm für das Finden "innovativer neuer Wege" wie etwa die Errichtung von Außenzentren aussprach", so die Europaministerin. "Denn ohne geregelte Migration gibt es keine regelbare Integration", betonte Plakolm.
Plakolm eröffnete zwischen den beiden Gesprächen mit den italienischen Ministern in der "Sala del Cenacolo" im Sitz der Abgeordnetenkammer Palazzo Montecitorio eine Ausstellung von Augarten-Porzellan. Die Schau mit Exponaten der Wiener Porzellanmanufaktur unter dem Titel "Delicato splendore - L'arte nobile della Porcellana Viennese" ("Zarte Pracht - Die edle Kunst des Wiener Porzellans") läuft bis zum 3. Juli. Parallel dazu wird in der österreichischen Botschaft in Rom eine Ausstellung zeitgenössischer Exponate der Porzellanmanufaktur Augarten gezeigt, sowie im Palazzo Santacroce Petrignani und im Vicolo Valdina-Komlex des Abgeordnetenhauses über die Eleganz der 1920er-Jahre.
Quelle: kathpress