
Diözesanarchive durch kirchliche Strukturreformen stark gefordert
Die Diözesanarchive Österreichs sehen sich durch die strukturellen Reformen in den Diözesen mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert. Im Zuge der jüngsten Neuorganisationen in vielen Pfarren und in den Bischöflichen Ordinariaten kommt es vermehrt zur Abgabe von Akten an die Archive, wobei die Bestandsübernahme die Problematik des begrenzten Platzangebots in den Diözesanarchiven verschärft, zeigte sich bei der Jahrestagung ihrer Arbeitsgemeinschaft diese Woche in Melk.
Vertreter aller österreichischen Diözesanarchive sowie des Archivs des Militärordinariats und des Archivs der Österreichischen Bischofskonferenz berichteten bei der Versammlung über ihre aktuellen Tätigkeiten. Dazu zählen unter anderem Veranstaltungen, die Herausgabe von Publikationen sowie die Unterstützung von Diözesanmuseen bei der Vorbereitung von Ausstellungen, wie etwa zum Thema "80 Jahre Kriegsende".
Ein besonderes Thema war der Umgang mit Benutzeranfragen und den mit bestimmten Beständen verbundenen Schutzfristen. Auch die Digitalisierung erwies sich erneut als umfangreicher Besprechungspunkt, wobei diesmal jene von audiovisuellen Medien im Zentrum stand. Die Schwierigkeiten sind hier vor allem technischer Natur: Viele ältere Datenträger sind nur mehr schwer lesbar, etwa weil passende Abspielgeräte oder notwendige Kabel und Adapter nicht mehr verfügbar oder kaum noch im Handel erhältlich sind.
Eine Exkursion führte die Teilnehmenden ins Stiftsarchiv Melk und in das Stadtarchiv Krems und bot für die Diözesanarchivare praktische Einblicke in die Archivarbeit vor Ort.
Quelle: kathpress